Mittwoch, 5. November 2014

Geschmack der Kindheit: Quittenkonfekt

Seit einigen Jahren versuche ich, im Herbst an Quitten zu kommen. Denn auch wenn sie kaum mehr irgendwo zu kriegen sind, liebe ich sie einfach. Meine erste Begegnung mit Quitten hatte ich als Kind, als meine Oma ein Blech Quittenkonfekt vorbeibrachte, das dann auf unserem Küchenschrank ewig austrocknen musste, bis man es essen konnte. Das Warten schien unendlich und kaum auszuhalten, die Belohnung war dafür aber umso köstlicher: Quittenkonfekt!

Seitdem bin ich dem Zeug verfallen. Und wenn ich an Quitten komme, dann mach ich unweigerlich Konfekt draus. Zugegeben, es ist abartig süß und besteht fast nur aus Zucker, aber in diesem Fall ist mir das tatsächlich wumpe.
plastikfreie Nascherei: Quittenkonfekt
Dieses Jahr hatte ich Glück und habe drei Quitten geschenkt bekommen - mehr braucht es für den Hausgebrauch auch nicht. Bereits im rohen Zustand haben sie die ganze Küche in ihren süßen Duft gehüllt - das war wirklich unglaublich.
Nach kurzem Kramen hatte ich auch mein bewährtes Rezept wieder gefunden, nämlich das hier, mit dem man gleichzeitig Gelee/Saft und Konfekt machen kann und so wirklich alles aus den Früchten holen kann. Zero waste cooking!

Zutaten:
Quitten
Wasser
Zitronensaft
Zucker
Butter
(man bemerke die plastikfreie Zutatenliste)

Quitten mit einem Küchentuch trocken abreiben, um den Flaum loszuwerden, anschließend vierteln. Stiel und Blütenansatz rausschneiden. Bei Wurmbefall Kerngehäuse und Wurmgänge entfernen, sind die Quitten in Ordnung, kann das Kerngehäuse drinbleiben. Saft einer halben Zitrone mit ausreichend Wasser in einen Topf geben, die geschnittenen Früchte möglichst schnell ins Wasser geben, um Verfärbungen zu vermeiden. Die Stücke sollten mit Wasser bedeckt sein. Kochen, bis das Fruchtfleisch weich ist. Kochwasser durch ein Sieb abgießen (entweder in eine Flasche als Saft oder in einen Topf und mit Gelierzucker nach Anleitung zu Gelee weiterverarbeiten). 
Quitten falls noch nicht geschehen von Kerngehäusen befreien und kleinmixen. Fruchtmuß abwiegen und 1:1 mit Zucker aufkochen. Nach Geschmack mit Zitronensaft abschmecken. Bis zu einer Stunde auf kleiner Flamme weiterköcheln, um das Muß einzudicken, immer wieder rühren, damit nix ankocht.
Eine Keramikform mit Butter einfetten, die dickflüssige Masse ca. 1cm hoch einfüllen und glattstreichen. Solange zum Trocknen stehen lassen, bis das Konfekt fest wird (einige Tage bis Wochen). In Stücke schneiden und in Zucker wälzen, damit sie nicht aneinanderkleben, luftdicht aufbewahren.

6 Kommentare:

julischka hat gesagt…

Liebe Zora,
ich liebe Quitten ebenfalls seit meiner Kindheit. Eine Liebe Patentante hatte vie rBäume in ihrem Garten stehen und kochte jedes Jahr heißbegehrtes Quittengelee.
Dein Rezept muss ich unbedingt mal ausprobieren.
Dieses Jahr habe ich zum ertsen Mal Marmelade eingekocht - und zwar auch Quitten. Sehr lecker mit Vanille.
Liebe Grüße,
Julia

Steffi hat gesagt…

Ich liebe Quitten-Gelee! Habe selber leider noch nie Quitten verarbeitet, weil mir noch nie welche beim Einkaufen über den Weg gelaufen sind... Dein Rezept klingt auf jeden Fall super verlockend und das Bild macht Appetit. :-)

Lieber Gruß
Steffi

Magdalena hat gesagt…

Ich mache eigentlich immer einen Bogen um Quitten (die es im Herbst in München beim Vollcorner IMMER gibt), weil ich Obst gern immer direkt und auf der Stelle esse. Aber nach dem Artikel muss ich nun doch mal welche kaufen. Klingt super :D

Zora hat gesagt…

Oh ja, Konfekt ist wirklich ein Umweg über den Kochtopf wert. Ich wünsche allerseits frohes Schlemmen!
LG Zora

Steph hat gesagt…

Ich hab dieses Jahr auch ganz viele Quitten verarbeitet, das sind wunderbare Früchte, Konfekt gibt es bei mir aber dieses Jahr nicht, vielleicht wieder nächstes Jahr.

Zora hat gesagt…

Das Konekt ist ja auch wirklich ein Zuckerschock. Ich überlege auch jedesmal, ob ich mir das wirklich antun soll, aber dann ruft meine innere 8-Jährige ganz laut: Jaaa! und der kleinen kann ich einfach nix abschlagen ;-)

LG Zora