Samstag, 27. September 2014

prima Klima?

Gerade packt mich mal wieder der Rappel! Es ist Klimakonferenz und niemanden interessiert's. Merkel besucht lieber die Industrie (was für ein Hohn) und insgesamt wird man sich darauf einigen, sich auf nix zu einigen und sich nächstes Jahr wieder zu treffen. Derweil gehen die Polkappen und Regenwälder weiter lustig vor die Hunde.

Mich macht das unheimlich wütend! Mit welchem Recht tun Politiker so, als wüssten sie nicht, was da auf uns zukommt und machen weiter als wäre nix?! Mit welchen Recht treffen sie immer wieder kurzsichtige Entscheidungen für die Wirtschaft und gegen den Planeten, der leider Gottes die Grundlage allen Lebens und Wirtschaftens ist?! Warum formiert sich keine weltweite Bewegung, die diesem Wahnsinn was entgegensetzt? Warum nehmen wir das, im Großen und Ganzen, einfach hin?
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Es gibt so viele Bemühungen von Einzelpersonen und Gruppen, die eine Verantwortung für unsere Welt spüren und etwas tun. Es gibt so viele gute Ideen für effektiven Klimaschutz, die tollsten Konzepte liegen fertig in der Schublade - bloß: Von der Politik wird davon nichts umgesetzt. Und zwar sehenden Auges. Weil Klimaschutz keine 4-Jahres-Sache ist, weil die Verbandelungen mit der Industrie geradezu absurd eng sind. Weil es um eigenen Vorteil geht, statt um das Gemeinwohl.
Ich frage mich oft, wie Politiker es schaffen, morgens in den Spiegel zu schauen!

Und ich frage mich oft, ob es Sinn macht, selbst ins politische System zu gehen. Ich habe meine starken Zweifel, aber der Politik ist schließlich der Ort, an dem Gesetze gemacht werden. An dem Steuern bestimmt und Abkommen geschlossen werden. An dem etwas bewegt werden kann. Eine explizite Klimaschutzpartei wäre doch das Gebot der Stunde!
Ich fürchte aber, Politik kompromittiert innerhalb kürzester Zeit und deswegen wäre es besser außerparlamentarisch zu bleiben. Aber wie? Wo ist die starke Klimaschutzbewegung? Warum bündeln wir nicht unsere Kräfte? Warum gab es kein weltweites Crowdfunding, damit Ecuardor sein Öl in Ruhe lässt? Hätten wir nicht alle ein Interesse daran gehabt?

Wenn ich sehe, wie das Internet innerhalb kürzester Zeit unser Leben revolutioniert hat und wie groß einige Sachen im Netz werden konnten, dann denke ich, das müsste doch irgendwie nutzbar gemacht werden können. Zum Vernetzen, zum Ideen spinnen, zum entwickeln einer gemeinsamen Stimme - und zwar unabhängig davon, wo die einzelnen Menschen leben. Weil Klimaschutz ja tatsächlich jeden Menschen etwas angeht.

Ich bin weder Klimaexpertin, noch Politikerin, Wirtschaftsfrau oder die super Netzwerkerin. Ich habe null Komma null Ahnung und bin in keinster Weise qualifiziert. Ich bin einfach nur eine besorgte Erdenbürgerin, die das dringende Gefühl hat, etwas tun zu müssen. Der die privaten Bemühungen nicht mehr reichen, weil sie, ganz nüchtern betrachtet, tatsächlich auch nicht ausreichen.

Ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin. Ich weiß, dass viele von uns diese Hilflosigkeit spüren. Aber ich denke auch an Harald Welzers "Anleitung zum Widerstand" und denke, wenn wir uns zusammentun, aufhören einverstanden zu sein und unsere vielen Handlungsspielräume erweitern, dann müsste doch was möglich sein?!
Meine Idee dazu ist ein virtueller Austausch, eine Ideensammlung in welche Richtung so ein gemeinsamer Widerstand gehen könnte. Ob diese Idee gut ist? Keine Ahnung. Wer hat eine andere Idee? Was können wir tun, um unsere Hilflosigkeit abzulegen?

9 Kommentare:

Muschelmaus hat gesagt…

Tja, kann ich gut verstehen, aber solange uns nicht die Politiker sondern Geld und Lobbyisten regieren, wird sich wohl nichts ändern...

Gruß von der Maus

julischka hat gesagt…

Danke für deinen wütenden und enttäuschten Beitrag, liebe Zora.
Mir geht es genauso.
Und auch mir fehlen die Mittel.
Greenpeace und Co. genügen ja leide rganz offensichtlich nicht.
liebe Grüße,
Julischka

Anonym hat gesagt…

Danke für deine Worte! ich suche auch verzweifelt nach einer Möglichkeit, "mehr" zu tun! Es muss doch möglich sein, in unserer heutigen vernetzten Gesellschaft! Ich bin dankbar über jede Idee! Gemeinsam müssen wir das doch schaffen...

Zora hat gesagt…

@Maus: Und eben das will ich nicht mehr hinnehmen. "Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst." Abgedroschen, aber wahr. Denn ich find, es geht einfach um zuviel, um sich reinzuergeben.

@Julischka: Das ist auch mein Gefühl. Die etablierten Umweltorganisationen bringen nicht die Kraft zusammen, die es bräuchte.

@Frau Zwerg: Genau so geht's mir auch. Das Internet müsste das perfekte Werkzeug sein - eigentlich.
Heute hab ich ernsthaft über eine Parteigründung nachgedacht. Nicht als "ernsthafter" Konkurrent in der Parteienlandschaft, sondern als Kunstaktion, die immer wieder den Finger in die Wunde legt und die Mechanismen des Parteiensystems nutzt, ohne sich seiner Logik unterzuordnen. Die aber immer wieder die Frage nach Klimaschutz und -gerechtigkeit stellt und immer wieder auf die Agenda bringt.
Dsa war mal so meine erste spontane Idee, aber da hab ich gemerkt hätt ich Lust zu ;-)
LG Zora

Anonym hat gesagt…

:-) ich bin dabei!

Zora hat gesagt…

wenn du magst können wir ja mal brainstormen. Vielleicht per Mail?
LG Zora

Anonym hat gesagt…

Die Parteigründung ist eine gute Idee. Die Grünen und auch die Piratenpartei haben es ja geschafft, ein Thema immer wieder in die Medien zu bringen. Allerdings müssten dafür schon genügend Unterstützer gefunden werden - ein Einzug in Landesparlamente wäre natürlich am Besten. Aber auch ohne das, alleine die Idee, das jemand eine Partei gründet, um Klimaschutz in den Mittelpunkt zu setzen, wird den Medien wohl eine Geschichte wert sein, und umso mehr Öffentlichkeit, umso mehr Menschen machen sich Gedanken um das Thema.
Also ich habe im Moment nicht so viel Zeit, aber wählen würde ich euch ;).

Zora hat gesagt…

Na, wenn wir jetzt schon eine potentielle Wählerin haben, dann müssen wir das Ding wohl tatsächlich aus der Taufe heben ;-)
LG Zora

http://krisenvorsorge-ratgeber.de hat gesagt…

Hey, mir ging es auch so. Null Ahnung. Selbst heute verstehe ich noch nicht die ganzen Zusammenhänge. Dir prophezeie ich aber, wie es allen geht. Wenn du erst einmal EIN Missstand entdeckt und verstanden hast, kommt bald der Tag der Erkenntnis. Der Tag, an dem du erkennen wirst, dass NICHTS ist, wie man es uns sagt. Dass NICHTS ist, wie wir es bisher glaubten. Die Umwelt - nur ein kleiner Teilbereich. Schau dir die aktuelle Kriegstreiber-Politik an. Die Dreistigkeiten der deutschen Regierung, Bürger weiter zu melken, uns etwas von Freiheit und Demokratie zu erzählen, von einem Sozialstaat, in dem Rentner Pfandflaschen sammeln MÜSSEN. Wirtschaftskrise, den Gürtel enger schnallen. aber gleichzeitig Milliarden über Milliarden verdampfen. Für Flüchtlingslager werden Schlösser und 5-Sterne-Hotels aufgekauft. So z.B. gerade geschehen in Köln. In Essen erkauft man sich nun mit 3 Dosen Bier pro Tag billige Arbeitskraft von obdachlosen Alkoholikern. Dabei suchen so viele Menschen Arbeit. Man redet über Kinderarmut, dabei werden die Klassenfahrten immer teurer. Doch die Schüler immer schlechter. Betrachte die Dinge im Einzelnen und dann im Zusammenhang. Du wirst noch vieles mehr erkennen. Liebe Grüße, Alex