Montag, 14. Juli 2014

{p-free-j} Einkäufe II

Die zweite Woche des Challenge-Monats ist vorbei. Ich merke, dass mir die Vernetzung mit den anderen Bloggerinnen sehr viel Freude macht, mich total inspiriert und die Ideen und Tips nur so hin und her fliegen. Zusammen ist so eine Aufgabe einfach leichter zu bewältigen und ich habe das Gefühl, dass wir bis jetzt schon alle ganz schöne Entwicklungsschritte hingelegt haben. Das macht richtig Spaß! Also, wie habe ich mich diese Woche geschlagen? Der Fotobeweis bringt es an's Licht:

Tag 8: kein Einkauf
Ernte aus dem eigenen Garten
Tag 9: Ernte auf dem Acker. Dadurch habe ich erstmal den Gemüsebedarf der nächsten Tage gestillt. Das Gemüse war nicht nur plastikfrei, sondern komplett zero waste und hat dazu noch meine Einkaufsliste für den nächsten Tag ordentlich geschrumpft. Und einen Blumenstrauß aus eigenem Anbau konnte ich mir auch noch zusammenpflücken. Das war für mich der ideale "Einkauf"!

plastikfreier Einkauf
Tag 10: Markttag, also Zeit für den Wocheneinkauf. Gemüse brauchte es glücklicherweise ja nicht mehr, dafür ein paar Basics. Und auch diesmal sind mir wieder überambitionierte Verkäufer/innen in die Quere gekommen. Mal wieder eine Metzgerin, die schneller war, als ich überhaupt nur schalten konnte und ein Florist, der entgegen meiner Beteuerung und gegen meinen Protest auf einen Streifen Tesa bestand. Sonst hätte ich die Setzlinge komplett plastikfrei, nur in Zeitung eingeschlagen, bekommen. Und ein drittes Teil hat sich auch noch mit eingeschlichen: An der Ananas war ein Schild, das mit einem Plastikstreifen befestigt war. Das ist mir natürlich erst zuhause aufgefallen.

Tag 11-13: kein Einkauf, weil ich das Wochenende bei Freunden verbracht habe. Die haben davor natürlich eingekauft und es ist der ganz normale Supermarkt-Verpackungsmüll angefallen, auf den ich keinen Einfluß hatte und auch nicht haben wollte: Gastgebern zu erzählen, wie sie einkaufen sollen, geht nämlich einfach mal gar nicht.

Tag 14: ein kleiner Frühstückseinkauf mit einer Plastikverpackung und viel Schokolade zum Backen. Zu der Plastikverpackung habe ich ganz bewußt gegriffen: Die Krabben lagen nämlich in der reduzierten Kiste. Werden die Sachen aus dieser Kiste nicht am selben Tag verkauft, landen sie - Lebensmittel und Verpackung - im Müll. Das finde ich eine unerträgliche Verschwendung: Nicht nur haben viele Krabben für diese Packung ihr Leben lassen müssen, sondern sie wurden zum Pulen auch noch nach Nordafrika und zurück verschifft, um dann vom Supermarkt weggeworfen zu werden. Was für ein Wahnsinn!
Ich fände es nicht richtig, diese Krabben mit Verpackung dem Müll zu überlassen, damit ich eine saubere Plastikbilanz habe. Das fühlt sich für mich einfach falsch an. Besonders Fisch und Fleisch kaufe ich, wenn ich nicht auf dem Markt kaufe, nur noch aus dieser Kiste. Denn so bewahre Lebensmittel vor der Verschwendung, was mir in diesem Fall ein besonderes Anliegen ist, weil dafür ja schließlich Tiere getötet wurden. Die Verpackung drumherum - die in diesem Haushalt unter dem Titel "Weltrettungs-Plastik" geführt wird - nehme ich tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf. 

Beim Anblick meines Wochen-Plastikmülls zuckte ich dann aber doch wieder ein bisschen zusammen, weil ich viel mehr als in der ersten Woche angesammelt habe. 5 Teile zu 11 g. Und nur eines dieser Teile habe ich bewußt gekauft, der Rest ist meiner Aufmerksamkeit entgangen, oder ich war zu langsam. Da hab ich also noch ordentlich Einsparpotential und Hoffnung, dass es nächste Woche nochmal besser wird!

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Super! Das Weltrettungsplastik ist geniak! Ich kaufe auch vieles aus dueser Kiste und da das ansonsten weg kommt achte ich da auch nicht auf diverse Bedingungen wie Bio fair oder plastikfrei... aber diese Pastik hat mich bisher trotzdem immer etwas gestört! Als Weltrettungsplastik kann ich da in Zukunft noch besser darüber hinweg sehen!
Viele Grüse und eiterhin viel durchhalten:-)

Fräulein Rucksack hat gesagt…

Ich vermeide es wo es geht, aber es kommt einem doch immer wieder Plastik in den Stoffbeutel. Und zu viele Sachen sind (scheinbar) nicht ohne zu kriegen. Ich hab Gewissensbisse wenn ich zu teurer statt plastikverpackt greife - und bin schwer hin und her gerissen, wenn die Wahl zwischen regional und plastikfrei ist. Und ganz krass kommt's wenn ich mein Nest verlasse und z.B. Gast bin... bei Menschen mit Vorratsschränken voll Plastik und so Spaßartikel die für die Tonne gemacht sind. Da denk ich dann: Wozu mach ich mich so verrückt, und so eine Mühe?
Und dann kommt wieder ein Beitrag hier... SO GUT! Weiter so und immer besser!
Danke!

Zora hat gesagt…

Liebe Frau Rucksack: Vielen lieben Dank für deine Worte! Die motivieren mich ungemein!
Du wirst sicher deinen Weg finden - es ist einfach ein ewiges abwägen, welcher Wert mehr wiegt. Und ich glaub, ich weiß, warum du dich so verrückt machst: Weil du nicht anders kannst! Weil das Wissen und Bewußtsein um Plastik nicht rückgängig gemacht werden kann. Weil du Verantwortung spürst und annimmst.
Andere Menschen sind anders, aber ich merke, allein schon weil ich mich mit Plastikverzicht beschäftige und das lebe, werden die Menschen in meinem Umfeld sensibler - sosehr, dass sie sich für Joghurt aus dem Becher genieren.
Menschen wie du werfen Steine in den Teich und dieses neue Bewußtsein zieht Kreise. Also bleib dran, sieh, was du schon alles erreicht hast und vertraue darauf, dass du etwas bewirkst!

Frau Zwerg: Aus der Kiste greife ich mir tatsächlich auch Lebensmittel, bei denen ich zum großen Teil auf meine üblichen Werte verzichte. Es gibt da auch klare Grenzen, aber die sind deutlich weiter als sonst. Wenn dann aber mal Biofleisch in der Kiste liegt ist meine Freude umso größer ;-)

Anonym hat gesagt…

Liebe Zora, ich finde, Du machst das wirklich toll und das bisschen Plastik, was noch übrig ist, ist wirklich nicht viel, wenn man das im Verhältnis zum Rest der Bevölkerung sieht. Ich finde, Deine Posts sind auf jeden Fall immer sehr inspirierend und ich lese sie sehr gerne! Auch ich nehme schon mal was aus der Box, einfach, weil es zu traurig wäre, wenn es in der Tonne landen würde...

Und es ist schon was dran: Die Leute um einen herum sind zwar auch gerne mal gelangweilt, wenn man das Thema anspricht (ich will gar nicht predigen, aber wenn ich erklären muss, warum ich etwas ablehne irgendwo, dann kommt man ja doch immer mal drauf), aber ich habe auch bemerkt, dass meine Mutter jetzt öfter auf den Markt geht, meine Freundin einen Stoffbeutel mitnimmt und meine Kollegin festes Shampoo für sich entdeckt hat. Das motiviert sehr!!!

Zora hat gesagt…

Wow, da hast du ja schon irre viel bewegt! Glückwunsch dazu!

Es ist echt immer eine Gratwanderung, wieviel man zu wem sagen kann. Nichts ist so nervend, wie Prediger und obwohl ich das weiß, fällt es mir echt manchmal schwer den Mund zu halten. Umso besser, wenn Gespräche ganz von alleine auf dieses Thema kommen und das Gegenüber interessiert ist. Wenn ich merke, ich missioniere mal wieder, halt ich ganz schnell meine Klappe undbeiß mir auf die Zunge...

Anonym hat gesagt…

Hallo Zora!

Super, dass Du noch immer dran bist!

Mülltauchen ist übrigens auch ein sehr guter Weg um den eigenen Plastikmüll zu reduzieren und man rettet gleichzeitig Lebensmittel vor dem Müll.

Ich finde das ist ein ganz guter Weg.

lg
Maria

Zora hat gesagt…

Ja klar bin ich noch dran - der Monat is ja auch erst halb rum!

Mülltauchen hab ich noch nicht gemacht, ich hatte in letzter Zeit aber ein bissl Kontakt zum Foodsharing, was ja der legale Bruder vom Containern ist. Ich weiß noch nciht so recht, wie ich dazu stehe, mal schauen.
LG Zora